Garten und Heimat

Heimat Garten
Heimat Garten

Neue Heimat

Mein Garten hilft mir die neue Heimat zu fühlen

Seit ich vor einigen Jahren mein Geburts- und Heimatland verlassen habe, und nun in einem Land lebe, in dem mir Menschen, Sprache, Lebensweise fremd und manchmal unheimlich sind, denke ich in stillen Momenten über das nach, was tief in mir wohl zum Begriff HEIMAT gehört.

Stille Momente wie nach dem morgendlichen Erwachen oder vor dem abendlichen Einschlafen eignen sich gut, weil sie nicht überlagert werden von anderen, nahe liegenden Gedanken und Gefühlen. Man kann tiefer, weiter zurückgehen in den Erinnerungen, in den Gefühlen.

Wo man sich als Kind zu Hause fühlt

Die Kindheit und ihre Umgebung taucht auf, mit den Menschen die mich umgaben, Familie, Freunde, Lehrer und Lehrerinnen. Die einfache Sozialwohnung im 6.Stock, 2 Zimmer, Küche, Bad. Gefühle, Geräusche, sogar Gerüche werden wahrnehmbar. Später als wir 3 Kinder waren hatten wir 4 Zimmer im 4.Stock. Und sogar Gasheizung!!

Grüne Heimat

Einen Garten hatten wir nicht. Aber eine Spielumgebung mit viel Grün. Und mit unserem ersten VW Käfer haben wir Sonntagsausflüge gemacht in die umliegenden Mittelgebirge und Wälder. Wohin war egal, Hauptsache raus aus der engen lauten Stadt. Und ein Cafe mit Kaffee und Kuchen musste es geben

garten
Alte Zeiten

für unseren Vater zur Belohnung nach der Arbeitswoche und dem langen Spaziergang. 

Meine Großeltern hatten einen Garten. In den Sommerferien durfte ich bei ihnen sein, ganze 2 oder sogar 3 Wochen lang. Wenn ich nicht -bei schlechtem Wetter- oben in der Wohnung saß und der Oma zusah wie sie putzte oder das Essen vorbereitete, war ich im Garten. Dort saß ich mit meinen feschen Lederhosen und sah den Vögeln beim Baden in dem extra dafür aufgestellten Steinbecken zu. Die Nachbarn hatten Kaninchen und Hühner, das war spannend, da war immer was los.

Wo ist sie denn?

Ich glaube dieser schmucke mittelalterlich anmutende kleine Ort im Odenwald wo meine Großeltern lebten, das kommt mir als erstes in den Sinn, wenn ich überlege, wo meine Heimat sein könnte. Und dann vielleicht noch der Spielplatz vor unserem Haus, und das große verwilderte Brachgelände, auf dem wir Ritter s

Grüner Garten
Grüner Garten mit Hecke

pielten, und Indianer. Weiträumige Schrebergarten Anlagen gab es da, nah und etwas entfernt, wo wir uns Blumen und Gemüse erbettelten, um es der Mutter zu bringen.Und wie nett die Leute waren! Ich habe nie einen unfreundlichen oder abweisenden Gärtner erlebt.

In der Natur zu Hause

Aber immer hat es mit Draußen und Natur zu tun, und mit dem Duft von wilden Pflanzen, von Wald und Pilzen, von frisch gemähtem Rasen.

Später, als Erwachsener, gab es für mich niemals mehr ein Wohnen ohne Garten. Notwendig fürs Auge und für die Nase, und für die innere Hygiene, fand ich freudige Entspannung beim Arbeiten und Gestalten im Garten, und ich holte ihn mir ins Haus in Form seiner Erzeugnisse. Nie vergesse ich die unendliche Wohltat und Entspannung für Körper und Geist, wenn ich im Sommer in der Abenddämmerung mit dem Wasserschlauch eine Stunde lang den Durst meiner Anlagen stillte. Fast war es mir als könnte ich sie mir DANKE sagen hören.

Die Amerikaner sagen -etwas vereinfacht- “home is where i hang my hat”.

Ich sage “daheim ist mein Garten”.

Er gehört mir, und ich ihm. Wir sind gegenseitig abhängig voneinander. Und wir lieben uns. Punkt!         

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