Heckenlabyrinth

Verirrt im Heckenlabyrinth

Der Baron Hugo von Braunberg war schon sehr alt, als er seine Urenkelin Bibi zu sich nehmen musste. Ihre Eltern waren an einer Pilzvergiftung verstorben. Bibi zog daher mit ihren Kleidern und Schuhen, ihrer Stereoanlage, und ihrem Pudel Manfred in das Turmzimmer in Baron Hugos Schloß ein. Der Schloß Chauffeur fuhr sie zur Schule, und holte sie auch ab. Er ging auch mit Manfred im Schlosspark spazieren.

Aber eine Disco gab es weit und breit nicht, auch keine Clubs, und auch kein Satelliten Fernsehen. Bibi war sehr langweilig…

Baron Hugo sorgte sich um den Teenager. Um Bibi eine Freude zu machen, ließ er im Schloßpark ein WUNDERHECKEN Labyrinth anlegen. Er liebte das Heckenschneiden. Das war ein großer Erfolg. Bibi war manchmal tagelang verschwunden, nachdem die Hecke 2m hoch gewachsen war. Natürlich eine Formschnitthecke. Streng, aber eindrucksvoll. Und hoch.

Bibi hatte einen Freund. Er hieß Martin, und kam manchmal mit seinem Moped zu Besuch. Wenn er dann mit Bibi im Heckenlabyrinth verschwand, sah der Baron Hugo das gar nicht gern. Er war sehr konservativ, und missbilligte Tuchfühlung aufs schärfste. Er ließ daher am Labyrinth Eingang eine Überwachungskamera aufbauen.

Aber Bibi war nicht dumm. Sie hatte längst heraus gefunden, wo der Labyrinth Hinterausgang war, und bestellte Martin dorthin. Ab da waren die 2 in den Tiefen des Labyrinths verschwunden und verschollen.

Nachdem der Baron 1 Jahr lang gesucht hatte, gab er es auf. Er ließ Trauernachrichten verschicken.

Bibi und Martin hatten unterdessen in Heckenhäuschen eine vielköpfige Familie gegründet. Wenn der Baron auf der Schloßterrasse sein Frühstück einnahm, konnte er manchmal das fröhliche Kindergeschrei hören.

Dann wunderte sich der Baron über die wundersamen Klänge…