Kindheitserinnerungen

Kindheitserinnerungen
Weihnachten damals, Kindheitserinnerungen aus den 60-ern

Kindheitserinnerungen

Wenn ich an meine Kindheit zurückdenke, ist das ein Abtauchen in unbeschwerte Zeiten. Sentimentale Kindheitserinnerungen?

Wir hatten nicht viel…

Es war die Nachkriegszeit, wir hatten nicht viel, aber dennoch ging alles einen geordneten Gang, und niemand vermisste etwas. Der Vater hatte Arbeit, die Mutter besorgte den Haushalt, und sorgte dafür daß wir ordentlich angeogen in die Schule gingen.

Ich wohnte mit meinen Eltern und Geschwistern in einer Sozialsiedlung, im 6.Stock eines Hochhauses. Wir hatten wenig Platz. Wir hatten keinen Fernseher, keinen Computer, kein Telefon, aber ein Radio, und viele Freunde. Und ein “Mensch ärger dich nicht” Spiel.

Unser erstes Auto, einen

Picknick mit der Familie in den 60ern

Käfer, bekamen wir, als ich schon 11 war. Mir wurde immer zum Erbrechen übel von dem Kunstleder-Geruch, außer wenn ich vorne  sitzen durfte. Wir konnten damit die Großeltern besuchen oder Sonntagsausflüge machen, und in den Ferien nach Italien oder Österreich fahren. Das war aber erst in den 60er Jahren, als das Wirtschaftswunder schon im Lande war.

Nebenan gab es ein großes brach liegendes Feld, unser Lieblings-Spielplatz. Eine Bahnlinie ging daran vorbei. Wenn ein Zug mit amerikanischen Soldaten vorbei kam, rannten wir hin. Dann warfen sie Schokolade und Kaugummi in unsere hoch gestreckten Hände.

In der Schule…

Kinder in der Nachkriegszeit
Fröhliche Kinder in der Nachkriegszeit

 

Die Schule war nicht weit, nur 10Minuten zu gehen. Unsere Ranzen waren gebraucht gekauft, und unsere Schulbücher auch. Zu Beginn jeder Stunde hatten die Klassen sich im Hof in Reihen aufzustellen, immer 2 Kinder nebeneinander. Dann kam die Lehrerin, und ging mit uns hinein. Ich habe an jedem Tag morgens 11Pfennige mit auf den Weg bekommen, damit konnte ich mir beim Schul-Hausmeister eine kleine Viertelliter Flasche Milch oder Kakao kaufen, das war mein Frühstück. Davon bin ich groß und stark geworden!

Wir hatten 2 Zimmer, eine Küche und ein Bad. Im Winter wurde mit Kohle geheizt, unten im Treppenhaus stand immer ein Eimer mit Kohle bereit für den nächsten der ihn hinauf in den 6.Stock tragen musste. Am Samstag wurde der große Wasserboiler im Bad beheizt, und dann durfte jeder in die Badewanne, der Größe nach absteigend, also mein kleiner Bruder zuletzt. Ich glaube, der kamschmutziger aus der Wanne heraus al er hinein gestiegen war :))

Die schönen Ferien…

Sehr oft durfte ich die Schulferien bei meinen Großeltern verbringen. Das war mir am liebsten. Sie wohnten im Odenwald, in einem kleinen Städtchen mit vielen schönen Fachwerkhäusern, und Brunnen aus rotem Buntsandstein. Im Haus meiner Großeltern roch es immer nach dem Bohnerwachs, mit dem die alte Holztreppe gepflegt wurde. In der Wohnung roch es nach Kaffee, und nach Lavendel, den meine Oma in kleinen Stoffsäckchen in die Kleiderschränke hing, gegen die Motten.

Einen kleinen Garten hatten sie auch hinterm Haus, wo mein Opa Blumen, Obst und etwas Gemüse anbaute. Gern saß ich dort und beobachtete die Vögel in der Vogeltränke baden. Die Nachbarn hatten Hühner und Hasen.

Mit der Oma

Kindheitserinnerungen
Ferienlager in den 60-ern

ging ich einkaufen. Der Opa nahm mich mit, wenn er sich mit anderen Männern im Städtchen traf, um in den Wald zu gehen und Pilze zu sammeln wenn es die Zeit dafür war. Wir haben Unmengen von Steinpilzen nach Hause gebracht, wo die Oma sie in Scheiben schnitt und auf dem Dachboden auf Zeitungspapier trocknete.

Das war eine schöne unschuldige Zeit. Wunderbare Kindheitserinnerungen. Die Luft war sauber, und der Kopf war unbeschwert. Die Zukunft war verheißungsvoll.

 

 

 

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