Pflanzen gegen Einbrecher?

Wir sind geneigt, dem Thema Pflanzen eher emotional zu nähern. Schon der klassische Pflanzenfarbe Grün sagt man ja eine beruhigende Wirkung aufs Gemüt nach. Heute

beschäftigen wir uns mal mit einer deutlich sachlichen Seite, nämlich: Pflanzen gegen Einbrecher

Kürzlich erschien in einer Polizei-Publikation ein interessanter Artikel über Gartenpflanzen, die möglicher Weise gegen Einbrecher wirksam sind. Hintergrund ist wohl die ansteigende Zahl der Hauseinbrüche, auch am hellen Tag.

Im Fernsehen kam die interessante Kurzmeldung ohne nähere fachliche Erklärung.

Die Polizei rät zur frühzeitigen Abschreckung schon an der Grundstücksgrenze. Es liegt auf der Hand, dass ein hohes, dorniges Gebüsch als Hindernis besser ist als ein gewöhnlicher Zaun. Es werden 30 Pflanzen genannt, die für den Schutz des Eigenheims geeignet sind. Werfen wir doch einen Blick auf die wichtigsten drei von ihnen.

Die Plätze 1-3

Platz 3 in der Rangliste Pflanzen gegen Einbrecher belegt Ilex aquifolium, ein hohes Immergrün mit stacheligen, spitzen Blättern. Die Hecke verträgt starke Sonne gut, gedeiht aber auch an schattigen Plätzen, also fast überall. Ihre Farbwirkung: Dunkelgrün, auch mit weißem Rand und elegant. Eine effektive Schutzwand, aber auch ein stilvoller Naturzaun. Rote Beeren im Winter betonen die Schönheit. Auf jeden Fall eignet sich die Stechpalme sehr gut zur Verteidigung, ein Durchdringen ohne AUWEH! ist nicht möglich.

Die Silbermedaille ging an die Silberfichte (Picea pungens globosa). Der Kleinstrauch wächst langsam, und kugelförmig. Unter günstigen Bedingungen ist die maximale Höhe aber nur eineinhalb Meter. So kann er sich zwar gegen streunende Hunde oder kleine Mankerle behaupten, aber sportliche Einbrecher können diese Verteidigungslinie mit einem Sprung leicht überwinden. Auch das langsame Wachstum ist kein Vorteil. Daher eignet sich die Blautanne nur bedingt zum Schutz, hübsch ist sie dennoch.

Der Gewinner war – etwas unerklärlich – der Kriech- oder Teppichwacholder (Juniperis horizontalis). Da es sich bei diesem Wacholder um einen Bodendecker handelt, der zwar etwas stachelig ist, aber nur bis zu einem halben Meter hoch wird, ist es mir nicht klar, wie man zu dieser Auswahl kam. Mit festem Schuhwerk steigt man einfach darüber hinweg. Der Teppich-Wacholder mag leicht kalkhaltige Böden und kann eine ausgezeichnete Zierde für Steingärten sein, aber er schreckt nicht einmal den faulsten Einbrecher ab, es sei denn, es handelt sich um einen barfüßigen Zwergschurken. Oder um einen Waschbär, der das Obst am offenen Fenster stehlen will.

Sind Pflanzen gegen Einbrecher tatsächlich wirksam?

Die Idee, Haus und Garten mit einer Pflanzenwand zu schützen, ist an sich nicht schlecht, ber die im Artikel genannten Pflanzen, insbesondere die ersten beiden, sind nicht die beste Wahl. Ich denke, die Theorie, dass die meisten Einbrecher faul sind und von kleinen oder großen grünen Barrieren abgeschreckt werden, mag richtig sein. Aber wenn sich jemand mit bösen Absichten einem Haus nähert, wird ihn das allein nicht fernhalten. Besonders auch dann, wenn er sein Zielobjekt vorher ausgespäh

t hat, und daher über die Hindernisse informiert ist. Vergessen Sie daher nicht, neben der Anpflanzung dieser und ähnlicher Pflanzen auch die traditionellen, bewährten Schutzmethoden anzuwenden! Trotzdem: Ein Sichtschutz aus Pflanzen verschönert und veredelt nicht nur den Garten, sondern ist auch ein hervorragender Schutz vor neugierigen Blicken.

Als idealer Zaun dient eine dichte, schnell wachsende Hecke. Dank der dichten Verzweigung entwickelt sich diese am eindrucksvollsten aus Wunderhecken-Stecklingen, vor allem doppelreihig zu einem wunderbaren grünen Naturzaun. Mit dem richtigen Schnitt wird sie auch für kleinere Tiere undurchdringlich. Die schnellwüchsige WunderHecke erreicht in zwei Jahren die Höhe des Zauns.