Weihnachtsmuffel

Warum Weihnachtsmuffel das weihnachtliche Hamster Laufrad nicht mehr mitmachen?

Viele Menschen empfinden diese Wochen, in denen alle wie gehetzt auf das “Fest der Liebe” zustürmen, als stressig und unangenehm, und sind froh wenn sie vorüber sind. Ich selbst als Weihnachtsmuffel habe den Dezember schon seit vielen Jahren als den schlimmsten Monat des Jahres empfunden. Natürlich auch wegen des Wetters, das sich irgendwo zwischen Kälte, Nässe und Nebel herumdrückt.

“Wir machen Arbeiten die wir nicht mögen, um Geld zu verdienen das immer zuwenig ist, um Sachen zu kaufen die wir nicht brauchen, um damit Leute zu beeindrucken die wir nicht mögen.”

Kommt Ihnen das bekannt vor? Hat ein kluger Mann gesagt. Ja, das oben Gesagte trifft in der Vor-Weihnachtszeit ganz besonders zu.

Macht doch mal Pause!

Vernünftig wäre es eigentlich, den Dezember für eine Reise, oder besser eine “Auszeit” zu nutzen. So, als wenn man sich dafür belohnt, 11 der 12 Monate des Jahres passabel hinter sich gebracht zu haben, und sich nun eine wohlverdiente Pause gönnt, bevor die nächsten 12 Monate heran rücken.

Aber das wäre ja schlecht für die Wirtschaft, speziell für den Einzelhandel, der sich immer mehr zum Internet-Handel entwickelt. Und je mehr er dies tut, umso mehr verlieren wir den Bezug zu dem, was wir einkaufen. Obwohl wir doch denken, es sei notwendig, und es müsse so sein. Und all dem wird quasi ein Heiligenschein aufgesetzt, indem man die Geschenke-Orgie mit einem religiösen Hintergrund einkleidet, und all dies zum “Brauchtum” oder gar “Kultur” erklärt. Klarer kann Manipulation sich nicht entlarven.

Viele sagen dazu jetzt bereits eindeutig: BOYKOTT. Andere lassen es gelten, und nutzen die Zeit für Festigung und Zusammenhalt der Familie. Für Besinnlichkeit und schöne Gefühle. Zwischen diesen extremen Positionen muss wohl jeder sich irgendwo einordnen, je nach seinem Gusto und seinen
Möglichkeiten.
Für die Weihnachtshasser gibt es sogar eine eigene website: www.weihnachtsmuffel.com

Und die vielen, die sich dem jährlichen Trubel nicht entziehen wollen oder können, kommen vielleicht von selbst darauf, einen Kompromiss einzugehen: z.B. das Schenken zu begrenzen, so dass jeder nur 1 Geschenk bekommt. Etwas tolles für den Garten zum Beispiel. Ich selbst habe bereits sehr frühzeitig mit meinen Geschwistern vereinbart, keine Geschenke zu machen. Schöne Zeit miteinander zu verbringen, z.B. in einem WellnessHotel oder auf einer Skihütte, ist ja auch ein Geschenk mit eigenem Charme.

Weihnachts-Zauber bewahren

Aber man muss sich auch fragen: wann wenn nicht zu Weihnachten geschieht dieser unbegreifliche Zauber, den man sich wünscht und auf den man sich freut?
Einen Weihnachtsbaum aussuchen und nach Hause bringen. Die gut gehüteten Kisten mit dem Baumschmuck heraus holen. Zimtsterne, Spitzbuben und Vanillekipferln backen. Eine Geschichte aussuchen die man den Kindern vorlesen kann vor der Bescherung, die Weihnachtsbeleuchtung außen und innen in vernünftigen Grenzen halten, usw usw … So viele schöne Gefühle und Gedanken die es eben nur zu Weihnachten gibt. Wenn es das nicht gäbe: es müsste erfunden werden.

Das sagt wohl der Romantiker in mir.