Kampf gegen Schädlinge – Chemische Methoden
Da der Anbau von vielen Schädlingen und Pilzen bedroht ist, ist Bodendesinfektion ein kardinales Thema.
Chemische Verfahren zur Bodendesinfektion haben Vor- und Nachteile.
Die Notwendigkeit der Bodendesinfektion und die häufigsten Schädlinge.
Im Boden leben viele Schädlinge und Krankheitserreger, die unsere ganze Arbeit im Handumdrehen zerstören können. Sie sind heimtükisch, weil sie unsichtbar sind. Wir bemerken nur, dass unsere sorgfältig gepflegte Pflanze plötzlich abgestorben ist. Dies tritt oft sehr schnell und überraschend auf.
Zu den bekanntesten Schädlingen zählen diverse Larven, Engerlinge und Drahtwürmer. Diese Schädlinge können einen ganzen Bestand zerstören, indem sie die Wurzeln vernichten. Wobei letzteres vor allem Gemüsepflanzen und Erdbeeren bedroht. Maulwurfsgrillen (Gryllotalpa gryllotalpa) sind eher selten und hauptsächlich in Sandgebieten anzutreffen.
Unter den Pilzkrankheiten im Freiland ist vor allem die Sclerotinia-Krankheit zu nennen.
Zu den Schädlingen, die sowohl im Freiland als auch in der Kultur Probleme bereiten, gehören Larven und Erdraupen, wie Wintersaateneule (Agrotis segetum). Die wichtigsten bodenbürtigen Schädlinge sind Nematoden, auch Fadenwürmer oder Älchen genannt, die extrem schwer zu bekämpfen sind. Unter den bodeninfizierenden Pilzen verursachen Fusarium und Verticillium große Schäden. Ebenso wie zwei Phytophthora-Arten. Diese sind sowohl auf Gemüse als auch auf Zierpflanzen vorhanden, und Verticilium kann auch Früchte schädigen.
Chemische Bodendesinfektion
Unter den Pflanzenschutzmitteln gibt es nur noch wenige Bodendesinfektionsmittel und die meisten sind nur begrenzt im Anbau einsetzbar. Ein solches Präparat ist Basamid mit dem Wirkstoff Dazomet, das praktisch alle Pilze, Schädlinge und Unkräuter im Boden vernichtet.
Es ist als Granulat erhältlich und muss ca. 20-25 cm tief eingearbeitet werden. Im feuchten Boden, bei einer Temperatur von 15-20°C, beginnt es zu wirken. Dieses Produkt ist jedoch sehr gefährlich, da es zu Gas wird. Deshalb ist es nur mit besonderer Genehmigung verwendbar, da es für den Menschen hochgiftig ist.
Auf dem Feld muss es so mit Folie abgedeckt werden, indem die Ränder der Folie in den Boden eingegraben werden. Dies ist notwendig, damit der Boden so schnell wie möglich die entsprechende Temperatur erreicht und die freigesetzten Gase nicht entweichen, was zu Vergiftungen führen kann. Außerdem bleibt dieser Stoff relativ lange mit toxischer Wirkung im Boden.
Ein anderer, ähnlich toxischer Wirkstoff ist Metam Ammonium. Die Zulassung für Produkte mit diesem Inhaltsstoff wurde zurückgezogen. Im Gegensatz zu Basamid ist es kein Granulat, sondern eine Flüssigkeit. Das Produkt ist besonders wirksam gegen bodenbewohnende Pilze, Schädlinge und Unkraut.
Die oben genannten Pestizide
Kampf gegen Schädlinge – Chemische Methoden: Force 5 G oder das Vydate 10 G
Force 1,5 G ist ein feinkörniges Insektizid und Bodendesinfektionsmittel zur Schädlingsbekämpfung. Das Präparat darf auch im Garten eingesetzt werden. Das Granulat wird in einem Arbeitsgang mit der Pflanzung gestreut. Bei Mais erfolgt dies gleichzeitig mit der Aussaat, bei Gemüsekulturen mit der Pflanzung, im Obstgarten wird das Mittel in das Pflanzloch gestreut.
Vorsicht! Es bilden sich giftige Gase, aber das Risiko für die menschliche Gesundheit ist viel geringer als bei den beiden zuvor besprochenen Präparaten. Leider können wir hier keine Wunder erwarten. Befinden sich die Käferlarven bereits im 3. Wachstumsstadium, ist das Mittel fast wirkungslos.
Vydate 10 G mit Oxamyl-Wirkstoff, ist ein professionelles Insektizid mit einem großen Wirkungsspektrum. Anwendung hauptsächlich in Gewächshäuser und zum Schutz von Kartoffeln und Wurzelgemüse. Es bietet einen zuverlässigen Schutz. Das Produkt wird in Granulatform vertrieben. Gleichzeitig mit der Pflanzung und unmittelbar danach in die oberste 10 cm-Schicht des Bodens eingearbeitet wirkt es zuverlässig. Es entwickeln sich keine Gase. Es vernichtet nur Nematoden. Trotzdem: die Humantoxizität ist sehr hoch. Daher erfordert die Verwendung große Vorsicht. Nematoden werden jedoch perfekt zerstört. Die Pflanzen zeigen nach der Anwendung keine toxischen Symptome.
Schwefel
Die letzte, veraltete und heute keine übliche Methode ist die Verwendung von Schwefel. Es gibt Mikroorganismen, die im Boden den Schwefelgehalt der Luft binden und so eine Bodendesinfektion durchführen.
Schwefel hat auch viele positive Eigenschaften. Versuche haben unter anderem bewiesen, dass eine Schwefeldüngung den Ertrag von Sommerweizen steigern kann.
Insektiziden als Granulat brauchen Feuchtigkeit, um wirksam zu sein. Aber genau aus diesem Grund entstehen giftige Gase.
Generell ist zu ergänzen, dass die Verwendung chemischer Stoffe im Garten, insbesondere beim Anbau von Lebensmitteln, eine kritische Angelegenheit ist, und der individuellen Entscheidung unterworfen ist. Kampf gegen Schädlinge – Chemische Methoden? Praktische Überlegungen und ethische Vorbehalte treffen hier aufeinander und müssen gut gegeneinander abgewogen werden.
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